Es gibt Dinge, die werden einem einfach gemacht. Und es gibt Dinge, die werden einem schwer gemacht. So wie unsere erste Fahrt mit dem Mietwagen durch die USA, denn genau an diesem Tag war ein Schneesturm über New England angekündigt. Aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben. Und als Berg-Kinder sind wir einiges an Schnee und Fahren im Schnee gewöhnt. Also haben wir uns nicht nur unsere Strecke vorgenommen, sondern auch noch einige Zwischenstopps eingeplant.
Auf geht’s nach New England
Nachdem wir bereits einige tolle Tage in New York verbracht hatten machten wir uns auf den Weg zurück zum Flughafen Newark. Dadurch, dass ich einige Monate in New Jersey gearbeitet habe, ist Newark immer der Flughafen unserer Wahl, wenn es Richtung New York und Umgebung geht. Außerdem bin ich ein echter United Fan.
Den Mietwagen* hatten wir bereits in Deutschland bestellt und alles vorbereitet. So lief beim Autovermieter Alamo alles ziemlich einfach. Ein paar Formulare unterschreiben, ein paar Informationen zum Auto und zur Abwicklung und schon waren wir fertig. Zum Auto dazu gab es noch ein Navi sowie einen Toll Pass Device, über den die Gebühren für kostenpflichtige Highways automatisch abgerechnet werden. Gerade in Massachusetts gibt es einige dieser Straßen und so war es für uns ein echtes Must Have und machte die Fahrt gleich entspannter. Wer will schon auf Reisen mit dem Gesetz in Konflikt geraten?
Als Mietwagen hatten wir uns auf einen SUV festgelegt und so ging es los mit unsrem Nissan Roche. Bis dahin hatte das Wetter auch noch ein bisschen Mitleid, denn es war nur trüb und regnerisch. Zwar auch nicht optimal, um neues zu entdecken, aber damit muss man rechnen, wenn man im März unterwegs ist.
Rockefeller Lookout
Nachdem wir uns aus Newark und dem New York Dunstkreis herausgewurschtelt hatten, ging es ab auf den Palisades Interstate Highway. Eine tolle Straße abseits von großem Verkehr immer am Hudson River entlang. Von hier aus kann man immer mal wieder einen tollen Blick auf New York erhaschen. Zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Wenn Ihr in New England unterwegs seid, kann ich Euch diesen Highway absolut empfehlen.
Unser erster Halt war der Rockefeller Lookout. Normalerweise hat man hier einen tollen Ausblick auf New York und die Washington Bridge. Einer der Fahrer unserer Firma hatte mir diesen Geheimtipp verraten und das musste man natürlich gleich ausprobieren.
Leider leider hat uns hier das Wetter das erste Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn durch den Nebel und die tief hängenden Wolken konnte man kaum etwas erkennen. Die Skyline von Manhattan in weiter Entfernung schon gleich gar nicht. Aber wir werden auf jeden Fall wiederkommen und können den Ausblick dann hoffentlich richtig genießen. So blieb uns nur die Schilder anzuschauen und in unseren Erinnerungen an New York zu schwelgen.
Das Palisades Center – Fun und Shopping auf dem Weg nach New England
Da wir uns auf den angekündigten Schneesturm dann doch etwas vorbereiten und uns nicht ganz unbedarft durch New England fahren wollten, ging es nun erstmal in die Palisades Center. Die Mall ganz in der Nähe meiner Firma, in der wir viele Feierabende verbracht haben, ist für mich ein Inbegriff von riesig. Denn hier gibt es nicht nur hunderte Geschäfte und jede Menge tolle Restaurants sondern auch ein Riesenrad, eine Kart-Bahn und einen Kletterwald – wohlgemerkt IN der Mall.
Ich bin immer wieder fasziniert hier zu sein und so wurden nicht nur schnell die Lieblingsgeschäfte abgeklappert sondern auch Lebensmittel und Getränke eingepackt. Dann mussten wir uns aber auch schon wieder loseisen, denn wir hatten ja noch einigen Weg vor uns. Aber hier kann man wirklich Tage verbringen – ich spreche da aus Erfahrung.
- Adresse: 1000 Palisades Center Dr, West Nyack, NY 10994
- Öffnungszeiten: Täglich (auch Sonntags) 11:00 – 19:00 Uhr
- Webseite: palisadescenter.com
Ein Besuch in Sleepy Hollow
Der kleine Ort ist eher unscheinbar und ohne seine berühmte Geschichte würden sich wohl selten Besucher hier verirren. Am markantesten ist die Old Dutch Church of Sleepy Hollow, die sogar für einige Zeit die „Memorial Church of Washington Irving“ hieß.
Direkt neben der Kirche befindet sich auch der Friedhof, auf dem der Schriftsteller auch beerdigt ist. Der kleine Ort mit seinen nicht einmal 10.000 Einwohnern ist sehr stolz auf seinen berühmten Bewohner und so wird immer wieder auf ihn und die Geschichte hingewiesen. Ein Besuch auf dem Friedhof ist aber auch aus anderen Gründen noch interessant, denn hier finden sich auch die Gräber von Chrysler Gründer Walter Chrysler, von George Jones, dem Gründer der New York Times und von Kosmetik Legende Elizabeth Arden.
Der Schneesturm beginnt
Da der Schneefall leider immer dichter wurde hieß es für uns allerdings dann doch sehr schnell Abschied nehmen. Denn wir hatten noch ein Stück Weg auf unserem New England Roadtrip vor uns. Also ging es zurück auf den Highway Richtung Massachusetts.
Ja und dann ging es richtig los. Starker Schneefall Sicht gegen Null. Teilweise war es ziemlich beängstigend, wenn man wirklich nicht mehr wusste wo man rumfährt, oder auf der Gegenseite ein Unfall zu beobachten war. Interessanter Weise gibt es durch Connecticut zwei Straßen, von der eine für Trucks gesperrt ist. Also fiel unsere Wahl auf den Merritt Parkway, in der Hoffnung, nicht durch querstehende LKW aufgehalten zu werden. Und so war es dann glücklicherweise auch.
Unsere langjährige Erfahrung in Fahren auf Schnee kam uns jetzt eindeutig zugute. Denn der Schneefall wurde immer stärker. Zum Glück blieben die Einheimischen durch die vorausgegangenen Warnungen weitestgehend zuhause. Teilweise hatten wir die Straße ganz für uns alleine. So konnten wir unsere Geschwindigkeit den Wetterverhältnissen gut anpassen und kamen bis auf einen kleinen Stau auch sehr gut durch. Wenn Ihr also bereits Erfahrungen im Fahren auf Schnee habt, dann ist so ein Schneesturm in den USA auch kein Unterschied zu Deutschen Wetterphänomenen. Im Gegenteil, die Amerikaner sind sehr vorsichtig und bleiben wirklich lieber zuhause, wenn sie nicht unbedingt raus müssen. Das macht das Fahren deutlich entspannter.
Das einzige, was dem Wetter zum Opfer fiel war unser Abstecher nach Yale. Schade, denn sonst hätten wir neben Harvard noch eine weitere Universität der Ivy League besucht. Aber man kann nicht alles haben und sicher anzukommen war in dem Moment höhere Priorität. Zumal wir bei dem Schnee sowieso nicht viel gesehen hätte.
Endlich angekommen – Was für ein New England Roadtrip
In Massachusetts angekommen waren wir dann auch unter der Wetterfront durch gefahren und es schneite zum Glück nur noch leicht. Unsere Anspannung lockerte sich nun leicht und wir kamen wieder gut voran. Das war auch unser Ziel, denn wir wollten auf jedem Fall im Motel sein, bevor uns der Schneesturm wieder eingeholt hatte.
Das Red Roof Inn in Framingham* hatten wir schon von Zuhause aus gebucht. Gut vom Massachusetts Turnpike aus zu erreichen, in der Nähe von Boston aber nicht direkt in der Stadt, und somit ein idealer Ausgangpunkt für unsere geplanten Ausflüge. Außerdem sehr sauber und trotz der Lage direkt an der Straße extrem ruhig. Wir haben uns hier wirklich sehr gut aufgehoben gefühlt.
Müde aber froh, den Schneesturm im Auto überstanden zu haben und in New England angekommen zu sein, fielen wir ins Bett und schliefen sofort ein.
Die Überraschung erwartete uns dann noch am nächsten Morgen, als unser Mietwagen unter einer ca. 1 Meter hohen Schneeschicht verschwunden war. Zum Glück hatte ein Trucker, der auf im Motel übernachtet hatte, Mitleid mit uns und hat uns eine Schaufel geborgt. So konnten wir den Wagen zumindest freischippen und zu unserer ersten Rundfahrt starten.
- Adresse: 650 Cochituate Rd, Framingham, MA 01701
- Weitere Informationen: Hier buchen*
- Hier findet Ihr alle meine Reisetipps für New York
- Von Framingham haben wir Ausflüge nach Boston, Salem, Martha’s Vineyard und Cape Cod gemacht.
- Hier könnt Ihr Euch selbst einen Mietwagen buchen*
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